Kommission zur Streichung des § 218 – wir haben nachgefragt!

Berlin, 24.08.2022 Folgende Anfrage ging an die Vertreter*Innen der regierenden Ampel-Koalition Brief in PDF Sehr geehrte Vertreter*innen der regierenden Ampel-Koalition, in Ihrem Koalitionsvertrag haben Sie die Einrichtung einer „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ angekündigt. Im Nachgang der Abschaffung des Paragrafen 219a hat das Bundesfamilienministerium die Bildung der Kommission als…

Danke an alle Mediziner*innen

Liebe Ärztinnen, liebe Ärzte, liebe Mitarbeitende, endlich ist Paragraph 219a abgeschafft, und das Informieren über Schwangerschaftsabbrüche ist keine Straftat mehr. Ihnen gebührt unser größter Dank. Danke für Ihre Ausdauer. Danke für Ihren Einsatz. Danke, dass Sie trotz Anfeindungen, Anzeigen, Drohungen, Gehsteigbelästigungen und trotz eines Paragrafen, der Ihre Arbeit nicht nur…

Petition Weg mit 218

Kate und Adriana, Aktivistinnen vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, haben zusammen mit Change.org   die Petition gestartet, um endlich den § 218 aus  dem Strafgesetzbuch zu streichen. Hier gehts zur Petition und zum Unterschreiben. 

Das Abtreibungsrecht in der DDR und seine Vor-, Parallel- und Nachgeschichte

Der folgende Beitrag entstand im Rahmen der Konferenz »Mein Körper – meine Verantwortung – meine Entscheidung: Weg mit § 218!«, welche am 9./10. Juli 2016 in Berlin stattfand. Es handelt sich dabei um ein Vortragsmanuskript der Soziologin Ursula Schröter.

Schwangerschaftsabbrüche gibt es ganz sicher seit Urzeiten, weil das menschliche Bedürfnis nach Sexualität nicht identisch ist mit dem Bedürfnis nach Zeugung. Uralt ist demnach auch das damit verbundene weibliche Wissen und die dafür erforderliche weibliche Solidarität. Die zugehörige sozialwissenschaftliche Forschung und die politische Einflussnahme sind geprägt von der bis heute umstrittenen Rechtssituation des Ungeborenen. Gehört die Frucht der Frau, weil sie in ihrem Körper wächst? Gehört sie dem Manne, ist also die Frau lediglich das „Gefäß“? Gehört die Frucht Gott, haben also seine „Stellvertreter auf Erden“ über die Frucht zu entscheiden? Gehört die Frucht der Gesellschaft, dem Staat, hat also eine weltliche Institution das Entscheidungsrecht?

Geschichte des Widerstands gegen den Strafrechtsparagrafen 218

Der folgende Beitrag entstand im Rahmen der Konferenz »Mein Körper – meine Verantwortung – meine Entscheidung: Weg mit § 218!«, welche am 9./10. Juli 2016 in Berlin stattfand. Es handelt sich dabei um ein Vortragsmanuskript der Historikerin und Sozialwissenschaftlerin Gisela Notz.

Durch den Blick auf die Geschichte des § 218 wird die mehrfach gespaltene Moral deutlich und es wird deutlich, wie wenig es um „Lebensschutz“ und Menschenwürde oder Demokratie und Humanität geht. Es geht um die Kontrolle weiblicher Reproduktionsfähigkeit und um die Durchsetzung von Herrschaftsansprüchen. Der historische Rückblick zeigt aber auch, dass es Widerstand und Versuche, den § 218 zu Fall zu bringen, vonseiten der Frauenbewegungen gab, solange er existiert. Wegen der Kürze der Redezeit muss ich mich bei diesem Ritt durch fast 150 Jahre auf die wichtigsten Diskussionen beschränken.