Ein essentieller Bestandteil des PrideMonths ist es auf den Straßen Berlins bunte Liebe und alternative Lebensentwürfe zu feiern – laut und sichtbar. Da das dieses Jahr durch die aktuellen Umstände erschwert wird, wollen auch wir, das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, den PrideMonth 2020 online umso präsenter machen. Anlass bietet ein Entwurf zu einem neuen Selbstbestimmungsrecht, der am Freitag im Bundestag besprochen wird und den wir als Bündnis unterstützen.
Berlin, 18.06.2020. Um die Vielfalt Berlins trotz der aktuellen Einschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen laut und bunt zu feiern, möchte das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung den diesjährigen PrideMonth online begehen. Unter dem Hashtag #OnlinePride2020 machen wir auf alte und neue Themen und Entwicklungen in der deutschen und internationalen LGTBIQ*-Community aufmerksam, stellen Gruppen und Bündnispartner vor und verweise auf aktuelle Debatten und Richtungen. Wir laden alle Freund*innen und Bündnispartner*innen ein, sich unter dem Hashtag zu beteiligen.
Startschuss gibt ein neuer Gesetzesentwurf der Grünen, der am Freitag, den 19.06.2020 13.30-15.30 im Bundestag besprochen wird. Dieses Selbstbestimmungsgesetz könnte das aktuelle Transsexuellengesetz (TSG) ablösen und Prozesse wie Namens- und Personenstandsänderung erleichtern, Inter*Personen vor fremdbestimmten frühzeitigen Operationen schützen und die Elternschaft von trans*Menschen anerkennen. Damit stärkt der Entwurf das sexuelle und körperliche Selbstbestimmungsrecht aller Menschen und schützt sie vor Diskriminierungen und unnötigen Hürden. Zu der gleichen Zeit findet eine Lesung vor dem Bundestag auf dem Platz der Republik statt.
„Unseren Kampf bestreiten wir gemeinsam mit der LGBTIQ*-Community, denn die Beschneidungen körperlicher und sexueller Selbstbestimmung durch konservative Kräfte und Gesetze trifft uns alle. Gleichgeschlechtliche Liebe, bunte Lebensentwürfe sowie Menschen die sich nicht-binär identifizieren sind diesen ebenso ein Dorn im Auge wie das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche und eine umfangreiche Sexualaufklärung“, so Silke Stöckle, Sprecherin vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung.
Alle Menschen müssen diskriminierungsfrei über ihr Sexualleben und ihre Familienplanung entscheiden können und bei der Wahrnehmung ihrer Rechte unterstützt werden – unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen und geschlechtlichen Orientierung oder der sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Situation. „Deswegen ist es wichtig, dass wir wie jedes Jahr im PrideMonth Sichtbarkeit zeigen, Berlins Vielfalt feiern und uns für die Rechte von LGTBIQ*-Menschen stark machen.“, so Stöckle.
Höhepunkt des PrideMonths ist der jährliche Christopher Street Day (CSD) am 25. Juli, der mit einem großen Umzug an der Siegessäule und Unter den Linden zelebriert wird. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus wurde die Veranstaltung dieses Jahr abgesagt und findet nun online unter dem Motto „Don’t Hide Your Pride“ statt. Anfang Juni wurde zusätzlich im Zuge der Lockerungen die Berliner Pride-Demo am 27. Juni unter dem Motto „Pride Berlin: Save our Community, Save our Pride“ genehmigt.