Pressemitteilung: Rund 1.000 demonstrieren am 17. September für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen 

Berlin, 17.9.2022.

Am heutigen Samstag, 17.9. demonstrierte rund 1.000 Menschen in Berlin für ihr Recht auf sexuelle und körperliche Selbstbestimmung. Sie fordern die Streichung des Paragraphen 218 aus dem Strafgesetzbuch, der einen Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt und somit ungewollt Schwangere und Ärzt*innen kriminalisiert. 

Der Aktionstag wurde vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung organisiert. Es sprachen unter anderen die Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung in Berlin, Saraya Gomis, sowie Dr. Jana Maeffert, Gynäkologin und Vorstandsmitglied von Doctors for Choice Germany. 

Schwerpunkt des Aktionstages war die medizinische Versorgungslage in der Ukraine. „Frauen und Mädchen sind im Krieg häufig Opfer von sexualisierter Gewalt und gerade ihnen wird eine gesundheitliche Versorgung erschwert. Ca. 71.000 Ukrainer*innen sind nach Berlin geflohen, viele von ihnen benötigen eine unbürokratische medizinische Versorgung. Dazu gehören auch Schwangerschaftsabbrüche”, betont die Juristin und Gesundheitswissenschaftlerin Sybill Schulz, Mitinitiatorin des Bündnisses und Sprecherin des Netzwerkes Frauengesundheit.  

Die diesjährige Frauenpreisträgerin von Berlin und Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Prof. Dr. Mandy Mangler hat zugleich auf die Bedeutung der Entkriminalisierung hingewiesen:  “Als Frau und Ärztin finde ich es wichtig, dass Gesetze reproduktive Entscheidungsfreiheit ermöglichen. Paragraph 218 kriminalisiert Medizinerinnen und Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Das ist eine untragbare Situation.”

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