Fakten und Argumente zu den Behauptungen, die Abtreibungsgegner in die Welt setzen, um die Wahlfreiheit von Frauen zu stigmatisieren.
Die Richtigstellungen gründen sich auf die Daten der Weltgesundheitsorganisation und des Guttmacher Instituts.
Abtreibung schadet der Gesundheit von Frauen
Eine Abtreibung ist tatsächlich weniger gesundheitsschädlich als eine Geburt. Auch die von Abtreibungsgegnern behaupteten Folgeerscheinungen wie Brustkrebs oder erhöhte Unfruchtbarkeit können in seriösen Studien nicht bestätigt werden. Wenn ein Abbruch medizinisch korrekt durchgeführt wird, belaufen sich Komplikationen bei 0,5 bis 1 Prozent. Hingegen sterben jedes Jahr etwa 80.000 Frauen, weil sie keinen Zugang zu einem sicheren legalen Abbruch hatten. Abtreibungsgegner tragen eine direkte Verantwortung an diesen Todesfällen und daran, dass etwa 220.000 Kinder dadurch zu Waisen werden.
Abtreibung tötet ein ungeborenes Kind
Der Embryo hat das Potential ein menschliches Leben zu werden. Dennoch sollte zwischen dem Potential und einer Person unterschieden werden. Zu der Zeit in der 97 Prozent aller Abbrüche vorgenommen werden, hat der Embryo weder ein Schmerzempfinden noch ein Bewusstsein entwickelt. Im Gegensatz dazu arbeiten Abtreibungsgegner oft mit Bildern von Spätabtreibungen, die normalen Abbrüchen nicht im Geringsten ähnlich sind.
Das Post-Abtreibungssyndrom macht Frauen depressiv und suizidal
Das Post-Abtreibungssyndrom ist eine Erfindung von Abtreibungsgegnern, in dem sie emotionale Konflikte von Frauen pathologisieren. Sie benutzen dazu selbsthergestellte Studien ihrer „Forschungsinstitute“ wie WIESE oder IMABE. Es wird von keinem seriösen wissenschaftlichen Institut weltweit als Krankheitsbild anerkannt. Die American Psychological Association stellte in einer Studie 2006 fest, dass die Zeit der größten emotionalen Belastung einer Frau vor dem Schwangerschaftsabbruch liege und nicht danach. Abtreibungsgegner benutzen diese Erfindung auch, um sich „frauenfreundlich“ zu geben, in dem sie so tun, als würden sie sich um die Gefühle der Frauen sorgen. Dabei sind sie es, die die emotionale Belastung durch die Stigmatisierung von Abbrüchen erhöhen wollen.
Frauen benutzen Abtreibung als Verhütungsmittel, wenn es ihnen zu leicht gemacht wird
Dieser Mythos speist sich aus der Situation in Ländern, in denen Frauen außer Abtreibung kaum Zugang zu Familienplanung haben. Tatsächlich wirkt sich vor allem die finanzielle Zugänglichkeit zu Verhüttungsmitteln darauf aus, wie Frauen Familienplanung vornehmen. Bedenklich ist hier z.B. dass armen Frauen in Deutschland der Zugang dazu erschwert wird. Zudem muss berücksichtigt werden, dass Verhütungsmittel immer noch eine Fehlerquote von bis zu 15 Prozent aufweisen.
Wenn man den Zugang zu Abtreibungen erschwert, werden weniger Frauen abtreiben
Wenn eine Frau für ihre Lebenssituation einen Abbruch für unumgänglich hält, wird sie nichts davon abhalten. Ein erschwerter Zugang erhöht nur die emotionale und finanzielle Belastung der Frau und wird zur Bestrafung von Frauen eingesetzt. Zudem kann es den Termin des Abbruchs in das 2. Trimester verzögern, wenn tatsächlich die Schmerzempfindlichkeit des Fötus beginnt.
Abtreibung zerstört die Familie
Tatsächlich haben viele Frauen, die sich für eine Abtreibung entscheiden, bereits Kinder und wollen durch Familienplanung die finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten aller Familienmitglieder erhalten.