Aufruf zu Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ in Saarbrücken

Gegen den „Marsch für das Leben“: Schluss mit religiösem Fundamentalismus! My body, my choice!

Aufruf von „My body, My Choice Saarbrücken“ zu Protesten am 16. November, 2019

Auch in diesem Jahr will die extrem rechte saarländische „Priesterbruderschaft Pius X“ ihren sogenannten „Marsch für das das Leben“ veranstalten. Dieser ist der größte jährlich stattfindende faschistische Aufmarsch in Saarbrücken, bei welchem neben Klerikalfaschist_innen auch Faschist_innen aller Couleur mitmarschieren. Das Spektrum reicht hier von NPD-Kadern über Mitglieder der Identitären Bewegung bis hin zur AfD. So verwundert es nicht, dass Jeannette Schweitzer, seit 2019 Fraktionsvorsitzende der AfD im St. Ingberter Stadtrat, die Hauptrednerin des Marsches ist.

Hinter der antifeministischen Agitation der Piusbrüder gegen Schwangerschaftsabbrüche steht eine geschlossen patriarchale, homo- und transfeindliche sowie christlich fundamentalistische Ideologie, deren Ziel eine klerikal-faschistische, antimoderne Gesellschaftsordnung mitsamt katholischem Gottesstaat ist. Dieser Ruf nach einer kulturellen Konterrevolution wird abgerundet durch Verschwörungsdenken, Antisemitismus, Rassismus und völkisch-nationalistische Propaganda.

Diese christlich-fundamentalistische Sekte betreibt durch den „Don Bosco Schulverein e.V.“ auch zwei Schulen und ein Internat im Saarland, welches in den letzten Jahren immer wieder durch Misshandlungsvorwürfe in die überregionale Presse kam. Dadurch können die Piusbrüder, mit Finanzierung der Landesregierung, Kinder schon früh mit ihrer reaktionären Ideologie indoktrinieren. Die bestenfalls halbherzigen Versuche der saarländischen Landespolitik, diese Indoktrination von Kindern und den Aufbau einer mittelalterlich anmutenden Parallelgesellschaft zu verhindern, werden immer wieder konterkariert durch Ehrenbesuche und Grußworte vom Spitzenpersonal der saarländischen Landespolitik.

Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass die reaktionäre Politik der Piusbrüder die jetzige Gesetzeslage bei Schwangerschaftsabbrüchen nur konsequent umsetzen will – mit dem Ziel, diese weiter zu verschlimmern. Der deutsche Staat nimmt Frauen ihre Möglichkeit auf körperliche Selbstbestimmung, indem er sich den Zugriff auf und die Entscheidung über ihren Körper vorbehält. Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland noch immer illegal, nur unter bestimmten Bedingungen straffrei. Die Bundesrepublik 2019 und die Große Koalition aus SPD und CDU sind weder bereit, den Nazi-Paragraphen §218 endlich abzuschaffen, noch der Stigmatisierung von Schwangerschaftsabbrüchen durch die Verhinderung der Verbreitung neutraler Informationen entgegenzutreten.

Die Entscheidung über den Körper von Frauen muss in Frauenhand sein!

Deshalb gehen wir, ein feministisches Bündnis aus Saarbrücken, am 16. November auf die Straße und werden laut, vielfältig und kämpferisch den Piusbrüdern nicht die Stadt überlassen.
Wir treffen uns um 15:30 am Landwehrplatz!

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