Markus Dröge macht den religiösen Fundamentalismus gesellschaftsfähig

Pressemitteilung

Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung kritisiert fortgesetzten Schulterschluss des Berliner Bischofs Markus Dröge mit christlichen Fundamentalisten und radikalen Gegnern des Rechts auf Familienplanung.

„Wir sehen es als einen Skandal an, wenn Vertreter der Evangelischen Kirche daran mitwirken, dass Mädchen und Frauen durch Gesetze dazu verpflichtet werden, auch ungewollte Schwangerschaften auszutragen. Der radikale religiöse Fundamentalismus darf in unserer Hauptstadt nicht gesellschaftsfähig werden.“

Das erklärte Sybill Schulz vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung am Mittwoch zur Unterstützung einer Demonstration von radikalen Gegnern  des Menschenrechts auf selbstbestimmte Familienplanung durch Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Unter dem Deckmantel des Einsatzes für das Recht auf Leben fordern die im Bundesverband Lebensrecht versammelten Vereine die Wiedereinführung eines faktischen Gebärzwangs für Frauen durch das Strafgesetzbuch sowie ein Verbot des Rechts auf ein würdiges und selbstbestimmtes Lebensende in ganz Europa.

„Es ist außerdem kein Geheimnis, dass von den dort versammelten Gruppierungen auch die Diskriminierung von Menschen akzeptiert wird, die nicht heterosexuell sind. Als ein Vertreter der Evangelischen Kirche sollte sich Dröge von den totalitären Zielen und diskriminierenden Ansichten innerhalb dieses Verbandes deutlich distanzieren, statt sie unter dem Missbrauch von Sätzen wie ‚Ja zur Unverfügbarkeit des Lebens‘ und des Begriffs der Menschenwürde kontinuierlich gesellschaftsfähig zu machen“, sagte Sybill Schulz weiter.

Der Verweis auf die Opfer der Judenpogrome während der Nazi-Diktatur im Grußwort des Bischofs stelle angesichts historischer Tatsachen und der gesellschaftlichen Realität eine „perfide Rhetorik zu Lasten des für uns nicht verhandelbaren Menschenrechts auf sexuelle Selbstbestimmung dar.“

Wenn Markus Dröge, wie er im Grußwort erklärt, tatsächlich eine Kultur wolle, „die deutlich macht, dass das Leben in seinen vielfältigen Formen ein Geschenk ist, das uns anvertraut wurde, damit wir sorgsam damit umgehen“, dann müsse er sich „hinter die in unserem Bündnis zusammengeschlossenen Institutionen stellen“, so Schulz.

„Darüber sollte Bischof Markus Dröge endlich einmal sehr gründlich nachdenken, anstatt sich wie bisher für solche Gruppen einzusetzen, in denen sexistische, homophobe und religiös-fundamentalistische Ansichten nicht nur weit verbreitet sind, sondern auch per Gesetz in Zukunft zur Norm für alle Menschen im Land erhoben werden sollen.“

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